In der Zeit vom 02. Bis zum 16. September 2023 war ich wieder in Afghanistan um einerseits unser Gesundheitsprojekt bei dem es insbesondere um die medizinische Versorgung von Kinder geht, welche sei es durch Minen sei es durch andere Kriegsverletzungen körperliche massiv eingeschränkt sind. Dabei geht es primär darum insbesondere Verletzungen der Arme und Beine zu operieren und eine relativ normale Funktionalität wiederherzustellen.
Diese Kinder und Jugendlichen können in Herat in einem Privatspital operiert werden, die Kosten für die Operationen werden über Unterstützungsgelder einerseits von Privatpersonen andererseits von Spenden gedeckt.
Im Rahmen des Besuches wurde einerseits das Spital besucht und mit den Ärzten gesprochen, die die Operationen durchführten. Andererseits wurden die Kinder und deren Familien besucht. Eine der berührensten Momente war, als mir der Projektleiter seine Freude schilderte, die er hatte, als er eines der Kinder nach erfolgreicher Operation und Rehabilitation wieder Fußball spielen sah.
Uns liegt dieses Projekt besonders am Herzen, da insbesondere in diesen Ländern eine körperliche Einschränkung einen Ausschluss von gesellschaftlicher Integration und einem aktiven Leben in einer Gemeinschaft bedeutet. Dazu kommt, dass Menschen mit körperlicher Behinderung nicht in einen Arbeitsprozess, – egal ob sie im ländlichen Bereich tätig sind oder in einem Gewerbe – integriert werden.
So kann diesen Kindern und Jugendlichen eine Perspektive für ihre Zukunft gegeben werden.
Des Weiteren haben wir in der Provinz Daykundi, die „Stadt“ Khadir besucht. In der zentralafghanischen Provinz leben ca. 500 000 Menschen vorwiegend Hazara. Khadir liegt auf ca. 2500 m Seehöhe und ist im Winter über Monate wegen der Schneeverhältnisse von der Außenwelt abgeschlossen. Wir besuchten das dortige Spital, welches sicher nicht in unserem Verständnis als ein Spital zu verstehen ist. Sowohl was die Ausstattung der Räume, sprich die medizinischen Behandlungsräume und die Bettenstationen, als auch was die Sanitäreinheiten betrifft. In einem Bett liegt ein Kind gemeinsam mit seiner Mutter, welche für die Betreuung und das Essen für das jeweilige Kind zuständig ist. In einem Krankenzimmer sind bis zu 12 Personen untergebracht. Teilweise sind die Kinder mangelernährt und stark untergewichtig. Das Krankenhaus hat aber die Nahrungsergänzungsmedikamente nicht, die für die Verbesserung der Unter bzw. Mangelernährung notwendig wären.
Im Sommer leiden die meisten Kinder, die das Spital aufsuchen, an massiven Durchfällen aufgrund des unreinen Wassers, das sie zu sich nehmen im Winter an schweren Lungenentzündungen, weil es so kalt ist und es kein adäquates Heizungssystem gibt.
Aufgrund der geographischen Situation des Spitals und der schweren Zugänglichkeit sind wir bemüht das Spital in Khadir zu unterstützen bzw. die sanitären Einrichtungen zu verbessern, einen Brunnen zu bauen, der über ein hygienisch reines Trinkwasser verfügt, den „Operationsaal“ zu sanieren und die Bettenstation zu renovieren. Diese Tätigkeit soll auf der Grundlage des nationalen Gesundheitsplanes durchgeführt werden